Die Dunkelnächte oder Sperrnächte

 

Rauhnächte

Die Rauhnächte kennt nun bereits jedes Kind und es gibt allenthalben Orakel, Bücher, Karten oder Kurse zu diesem Thema zu kaufen. Schön, dass dieses alte Wissen nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ist und wieder neu belebt wird.

Nie ist die Nacht dunkler, als heute

Mit den Dunkelnächten oder Sperrnächten wird der tiefste Punkt des Jahres markiert. Bereits am 8. Dezember ist die absolut dunkelste Nacht des Jahres erreicht, auch wenn es noch 13 Tage bis zur Wintersonnenwende sind. Bereits am 8. Dezember sagt die Überlieferung, empfängt die Erde den ersten Impuls der Sonne und mit ihm die Hoffnung auf ewiges Licht.

Ein Wunder der Sage nach

Der 8. Dezember ist in Österreich ein Feiertag, Mariä Empfängnis. An diesem Tag empfing der christlichen Überlieferung nach die Mutter Marias, die heilige Anna, ihre Tochter Maria nach 20-jähriger Kinderlosigkeit von ihrem Mann Joachim – allein durch eine Umarmung nach 30-tägigem Fasten seinerseits in der Wüste.

Erleuchtungsstress?

Ganz im Gegensatz dazu die hell erleuchteten Einkaufsstraßen in den Städten. So mancher fühlt sich durch das allseitige Glitzern und Blinken und dazu lauthals blöckender Weihnachtsmusik fast ein wenig gestresst. Hektik und Trubel allenthalben, was mit der ursprünglich „staaden Zeit“ nur noch am Rande zu tun hat. Umso mehr ein Grund, sich wieder auf altes überliefertes Wissen zu besinnen.

Jahresabschluss und Inventur

Das bäuerliche Jahr findet nun in den Sperrnächten sein Ende. Alles, was nun nicht mehr zum Arbeiten gebraucht wird, wird nun weggesperrt. Alle Arbeitsgeräte sollen nun vor Beginn der Rauhnächte in Sicherheit gebracht werden, damit nichts wegkommt, wenn die Wesenheiten im Zuge der Wilden Jagd in den Rauhnächten ihr Unwesen treiben.

Was mache ich nun mit dieser Info?

Wie kannst du nun die Sperrnächte für dich nutzen? Indem du das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren lässt und es Monat für Monat abschließt.

  • Was war gut? Worüber habe ich mich gefreut? Was wurde mir geschenkt?
  • Was war schlecht? Was hat mich geärgert? Worüber bin ich vielleicht jetzt noch wütend?
  • Womit hadere ich immer noch?
  • Welche Begebenheiten waren meine Lehrmeister? Welche Erfahrungen durfte ich machen?
  • Was ist noch zu bereinigen? Ist noch ein Abschluss oder eine Entschuldigung fällig?
  • Was ist nicht mehr zu retten, nicht zu ändern und kann somit abgehakt werden?

Es ist Zeit, alte Schulden zurückzuzahlen, offene Rechnungen zu begleichen und Geliehenes zurück zu geben. In dieser Zeit kommen oft auch Verdrängtes oder Verborgenes wieder ans Licht. Zeit, nun auch Belastendes abzulegen.

Wie kannst du dir den Rückblick strukturieren?

Vielleicht gefällt dir folgender Vorschlag? Ordne den jeweiligen Nächten die Monate des vergangenen Jahres zu und schaue dann zuversichtlich, was die nachfolgenden Raunächte dir für das neue Jahr zeigen wollen.

 

08. auf 09. Dezember steht für den vergangenen Januar

09. auf 10. Dezember steht für den vergangenen Februar

10. auf 11. Dezember steht für den vergangenen März

11. auf 12. Dezember steht für den vergangenen April

12. auf 13. Dezember steht für den vergangenen Mai

13. auf 14. Dezember steht für den vergangenen Juni

14. auf 15. Dezember steht für den vergangenen Juli

16. auf 17. Dezember steht für den vergangenen August

17. auf 18. Dezember steht für den vergangenen September

18. auf 19. Dezember steht für den vergangenen Oktober

19. auf 20. Dezember steht für den vergangenen November

20. auf 21. Dezember steht für den vergangenen Dezember

 

Am 21. Dezember beginnt dann bereits in einigen Berechnungssystemen die Zeit der Rauhnächte mit der Thomasnacht, andere starten mit dem 24. Dezember.

 

 

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