Die Magie des Gebens

Ein Mann aus der Immobilienbranche ging in einen Vortrag über die Magie, die im Verschenken schöner Dinge wirkt. Er hatte über Monate versucht, einen geschäftseigenen Besitz zu vermieten. Nun rückte die Weihnachtszeit näher, und noch immer hatte sich kein Interessent für das Haus eingefunden. Während der Feiertage wurde er auch noch darauf aufmerksam gemacht, dass an dem Haus kostspielige Reparaturen erforderlich waren.

Sein erster Gedanke war: “Bei diesen zusätzlichen Ausgaben kann ich es mir nicht leisten, irgend jemandem etwas zu Weihnachten zu schenken.“ Dann fiel ihm ein, dass er für die Vermietung des Besitztums göttliche Führung wünschte; also beschloss er, alle Kanäle für sein Gutes durch Geben offen zu halten.

Er mischte sich unter das Gedränge der Weihnachtseinkäufer und besorgte vergnügt und in größerem Ausmaß als sonst Geschenke für  Verwandte und Freude. Er gab nicht knausernd, sondern angemessen und mit ehrlicher Freude. Mit jedem Kauf eines schönen Geschenks fühlte er sich reicher.

Eines Abends vor dem Fest, während seine Frau die vielen Gaben in wunderschönes Weihnachtspapier verpackte, klopfte es an der Haustür. Der späte Gast war kein zukünftiger Mieter, sondern beabsichtigte, das Grundstück samt Haus käuflich zu erwerben. Am folgenden Abend erschien ein weiterer Interessent. Alsbald wurde unserem Mann klar, dass er monatelang versucht hatte, dieses Besitztum zu vermieten, aber es rührte sich nichts, bis er sich ganz der Freude des weihnachtlichen Schenkens überlassen hatte. Sowie er gab, stellten sich die Käufer ein. Die schließliche Veräußerung der Liegenschaft erwies sich als erfreuliche Antwort auf seinen finanziellen Engpass.

Die drei Weisen aus dem Morgenland wussten um das Geheimnis, das im Verschenken schöner Dinge besteht; zweifellos war das eine der Ursachen ihres Reichtums. Sie kamen von weither auf prächtigen Kamelen und mit ihrer Dienerschaft in herrlichen Gewändern, und ihre Turbane waren mit Juwelen geschmückt. Sie brachten reiche Gaben für das unbekannte Kind: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Es ist interessant, dass sie nicht zuvor Erkundigungen einzogen, um die göttliche Identität des Neugeborenen zu prüfen, bevor sie die entsprechenden Gaben beschafften. Sondern sie kamen mit ihren prächtigen Geschenken in dem Vertrauen, dass dieses Kind der verheißene Messias ist und ihre Gebete beantwortet waren. Sie gaben zuerst!

 

Quelle: Caterine Ponder +  Ihr Weg in ein beglückendes Leben  +  Allegria-Verlag